Industrie und Wandel
Unter dem Titel »Stadtspuren. Industrie und Wandel« werden an 15 Stationen Geschichten über Aufstieg und Niedergang, über Kontinuitäten und Brüche erzählt. Eine Spurensuche entlang historischer Stätten und Objekte, gefördert vom Land Vorarlberg und vom Bundesministerium für Kunst und Kultur.
Dornbirn als die Industriestadt in Vorarlberg kann eine Reihe von Superlativen vorweisen. Hier wurden die erste Tüllfabrik sowie die erste mechanische Weberei der Österreich-Ungarischen Monarchie errichtet, hier führte Kaiser Franz Joseph sein erstes Telefonat. In Dornbirn standen einst der größte Websaal und die größte Seidenspinnerei Österreich, die Hälfte aller Webstühle des Textillandes Vorarlberg, die erste mechanische Spinnerei und der bedeutendste Metallbetrieb des Landes, hier wurde auch der heftigste und längste Streik Vorarlbergs geführt. Der frühere Ruf Dornbirns als »Manchester des RheintalsStadtspuren« nützen noch vorhandene Industriebauten im Stadtraum als einzigartiges Freiluft-Museum. Auf 15 Stationen verteilt, werden Geschichten von innovativen Ideen, ehemaligen Großunternehmen, Arbeitsbedingungen, Zuwanderung und noch vieles mehr erzählt. Bindeglied zwischen den einzelnen Standorten ist dabei der Müllerbach, ein Industriekanal, der einstmals Energie in Form von fließendem Wasser zu den einzelnen Fabriken führte. Neben historischen Industriebauten können auch technische Denkmale wie Dampfmaschinen und Turbinen besichtigt werden. Sogar eine restaurierte Dampfstraßenwaltze ist zu sehen.
Die Route der Stadtspuren ist auch abschnittsweise begehbar: inatura bis Sägen — Karrenseilbahn bis Gütle — Karrenseilbahn bis inatura — Rhombergs Fabrik bis inatura usw. (Schul-)Gruppen und professionelle Guides erhalten dadurch die Möglichkeit, je nach Wunsch eigene Segmente zu wählen und den Pfad in Abschnitten zu bewältigen. Zugleich erlaubt es die Themenvielfalt, auch gezielt Spezialführungen anzubieten, die sich mit Architektur-, Technik- oder Sozialgeschichte beschäftigen.
An jeder Station werden zwei Themen behandelt: Zum einen die jeweilige Geschichte vor Ort — wie etwa die erste Flachsspinnerei, der größte Websaal oder der höchste Springbrunnen Europas — zum anderen wird ein wichtiges Thema der Industriegeschichte Dornbirns, das mit dem jeweiligen Standort verbunden ist, angesprochen.
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